Messe Wieselburg – Neue Halle 3

Masterplan, Entwurf und Einreichplanung: Wolfgang Ritsch
Ausführungsplanung und Bauleitung: Schaupp Planungsgesellschaft
Mitarbeit Architektur: Gerold Schrack, Baki Kaya
Ort: Wieselburg, Niederösterreich, Österreich
Bauherrschaft: Messe Wieselburg
Funktion: Mehrzweckgebäude, Messehalle
Fotografie: Maria Ritsch
Jahr: 2017

Vorzeigeprojekt für die Region
Ein Ort der Begegnung mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten

Mit der neuen Halle 3 setzt die Messe Wieselburg einen zukunftsweisenden Meilenstein als bedeutenden Schritt für die Entwicklung der Region, der Stadt und des Messeareals Wieselburg.
In intensiverer und sehr konstruktiver Zusammenarbeit zwischen der Stadtgemeinde Wieselburg, der Landgemeinde Wieselburg, dem Verkehrsverein Wieselburg, den Mitarbeiterinnen der Messe, der Messeleitung und den Anrainern entstand unter der Leitung von Architekt Wolfgang Ritsch ein zukunftsorientierter Masterplan für das gesamte Areal der Messe in Wieselburg.
Die neue Halle 3 basiert auf den Ideen und Erkenntnissen dieses Masterplanes und symbolisiert gleichzeitig eine Neuausrichtung der Messe und der Stadtgemeinde Wieselburg. Es entstand ein einzigartiges Veranstaltungszentrum, das durch seine räumliche Flexibilität – neben ihrer klassischen Funktion als Messehalle – für Konzerte, Kongresse, Seminare, Konferenzen, Schulungen und viele andere Veranstaltungen nutzbar ist.

Die Halle 3 bietet Raum für bis zu 2.400 Personen. Je nach Veranstaltungsart sind die Räume unterteilbar. Das Flächenangebot beinhaltet die Halle 3 mit ca. 1.500, ein Foyer (Veranstaltungsfoyer) mit 600 m² und Seminarräume mit 500 m², die je nach Bedarf unterteilbar sind. Eine weitere Neuerung ist die Nutzung des Untergeschosses der Halle 3 als überdachtes Freigelände mit ca. 500 m² und 66 Tiefgaragenstellplätzen. Die Baukosten der neuen Messehalle belaufen sich auf ca. 7 Millionen Euro. Die Ausführungsplanung und Bauleitung wurde von dem örtlichen Generalplanungsbüro Schaupp umgesetzt.

Tragende Idee des Entwurfes ist es, den Besucherfluss als Begegnungszone über die Halle 3 durch das Messegelände zu führen. Damit werden der Haupteingang, das Messebüro, die Seminarräume und die Halle 3 zu einem funktionellen und vielfältigen nutzbaren Raumangebot verbunden.
Der gesamte Haupteingangsbereich ist völlig neu gestaltet. Das neue Eingangsportal mit überdachter Anlieferungszufahrt präsentiert die Messe im öffentlichen Raum und verbindet visuell die Außenräume zwischen Messehotel, Wohnhochhaus und Halle 3.

Konstruktiv ist die Halle 3 als 40 m gespannte vorgefertigte Holzkonstruktion mit begehbarem Dachraum ausgeführt. Das Untergeschoß und die Wände des Erdgeschosses sind als Stahlbetonbau, teilweise mit vorgefertigten Elementen, errichtet. Die Fassade besteht aus vorgefertigten Holzelementen mit einer vertikalen Lamellenstruktur. Die Farbe zwischen den Lamellen entspricht der Hallenfarbe des Leitsystems der Messe. Dieses Leitmotiv wird bei Erweiterungen und Sanierung bestehender Hallen weitergeführt.

Das Energiekonzept hat als Grundlage eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle. Die Energieversorgung erfolgt durch die kombinierte Nutzung der bestehenden Gasheizung, einer Grundwasserwärmepumpe (Heizung und Kühlung) sowie der Anbindungsmöglichkeit an die Biomassenahwärme des Francisco Josephinum. Zusätzlich ist auf dem Hallendach der Halle 3 eine Fotovoltaik Anlage zur Eigenversorgung vorgesehen. Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Kreuzstrom-Wärmetauschern sorgt für einen engergieeffizienten Frischluftaustausch.

Die neue Mehrzweckhalle ist ein wichtiger Teil der Stadtentwicklung von Wieselburg und schafft einen Ort der Begegnung für die Bevölkerung und die Messebesucher. Mit der besonderen Lage vom Ufer der kleinen Erlauf ist die neue Halle 3 Ausdruck einer guten Verbindung von Natur und Architektur, von Ökologie und Wirtschaft. Mit dem neuen Haupteingang, den vielfältigen Räumen der Halle 3 und den neuen inneren Wegverbindungen entsteht ein Ort der Gemeinschaft und zukunftsorientierter Entwicklungen.