Wettbewerb Alpen 5

Architektur: Wolfgang Ritsch
Mitarbeit: Bruno Spagolla, Jan Markus Ludwig, Gerold Schrack, Johannes Ritsch, Martin Schneider, Stefan Riedmann,
Dominique Gauzin-Müller, Sandra Aberer

Ort: Brand, Vorarlberg Österreich
Funktion: Hotel
Wettbewerb: kein Preis
Jahr: 2010

Naturgeschichte
Ein wunderbarer Südosthang als Herausforderung für dichtes Bauen im Alpenraum.
Ein überzeugend schlüssiges Programm für ein zukunftsorientiertes Familienhotel.
Die Raumidee: Erlebnis, Bewegung und Begegnung.

Wege
Ausgehend von der Eingangsebene 1 Vorfahrt, Rezeption und Verwaltung führen Rampenwege von Ebene zu Ebene durch eine spannende Raumlandschaft.
Ebene 2: Hier befinden sich FAM Freispiel, Hotelbar, Lobby und der Konferenzbereich. Dann weiter zu Ebene 3: Hier ist der gesamte Restaurant- und Küchenbereich mit dazugehörenden Nebenräumen sowie Housekeeping und Wäscherei. Ebene 4: Hier führt einerseits ein Weg zum Bereich des Familien Spa mit Spa Lounge und Zugang in Ebene 5 zum Individual Spa, sowie ein weiterer Weg zur FAM Fantasiewerkstatt. Auf der Ebene 4 ist eine Wegverbindung durch die Häuser A, B, C und D als sogenannter Bademantelgang vorgesehen. Im Haus D befindet sich auf der Ebene 8 das Restaurant Tête à Tête mit Dachterrasse.
Eine innere Bewegungsmöglichkeit über die Rampen führt von Liftturm zu Liftturm und erschließt die 5 Gebäude mit den Hotelzimmern, wobei die Obergeschosse von Haus A und B als eigenständige Einheiten geführt werden können.

Funktion
Zwei getrennten Garagenebenen sind für die Fahrzeuge und die Funktionserschließung auf Ebene 1 bzw. der Ebene 0 vorgesehen. Hier ist auch die Verteilung zu den Liften von Haus A-D sowie die Anlieferung für sämtliche Funktionsbereiche wie Küche, Lager, Wäsche über den Lastenaufzug Haus D untergebracht.
Geringe Rampenneigungen und entsprechende Raumhöhen ermöglichen gute LKW-Zufahrten und eine horizontale Installationsführung zu den fünf Vertikalschächten.

Innenraum / Außenraum
Erlebnis, Bewegung und Begegnung bietet die ständige Verbindung zwischen Innenraum und Außenraum, Innenhöfen und Terrassen und den begrünten und begehbaren Dachflächen. Erlebnis, Bewegung und Begegnung bedeutet begrünte Landschaftsflächen, bepflanzte Innenhöfe und großzügige Terrassenflächen. Alle öffentlichen Bereiche sind verglast und öffenbar, um eine Beziehung zu den prägenden Landschaftsräumen herzustellen. Die Walmdächer der 5 Gebäude sind als hinterlüftete Dächer mit einer Kupfereindeckung geplant. Den Funktionen Restaurant, FAM Freispiel und FAM Fantasiewerkstatt sowie Familien Spa und Lobby zugeordnet bilden die Innenhöfe und Terrassen eine netzwerkartige Verbindung mit den inneren und äußeren Wegerschließungen.

Material
Die Hanggeschosse, Fluchtstiegenhäuser, Lifttürme, Geschossdecken und die tragenden Innenwände sind als Stahlbetonkonstruktion geplant. Die gefalteten Dächer sind je nach Möglichkeit als Massivholzleichtkonstruktion oder als Holzbetonverbundkonstruktion ausgeführt.
Die Gebäudehülle der Zimmergeschosse ist als hochwärmegedämmte, vorgefertigte Holzleichtkonstruktion vorgesehen. Eine massive, aus liegenden 12 x 12 cm thermobehandelten Lärche Vollholzbalken bestehende Vorsatzschale bildet die Außenhülle. Als innere Wandschicht ist eine liegende 6 cm starke Diagonaldübelvollholzwand vorgesehen. Die Hohlraumdämmung erfolgt mit ISOFLOC, ISOZELL.
Entsprechende Dampfbremsen und Dampfsperren bilden die Winddichtigkeits- und Luftdichtigkeitsebene.
Als Panoramafenster sind Holzschiebefenster mit Dreifachverglasung auf der Rauminnenseite laufend vorgesehen. Durch die vollständige Öffnungsmöglichkeit und die Ganzglasbrüstung kann das Fenster im Sommerhalbjahr gleichzeitig als Balkon verwendet werden. Ein außenliegender Sonnenschutz und ein Innenvorhang ergänzen das „Naturfenstersystem“.

Energiekonzept
Primäre Zielsetzung ist es, durch die kompakten Baukörper der Zimmertrakte und die in die Landschaft unterirdisch eingefügten Allgemeinzonen einen geringen Energiebedarf für Heizung und Kühlung zu gewährleisten. Eine hochwertige Gebäudehülle für Boden, Wand, Dach und Fenster sowie eine auf die verschiedenen Nutzungszonen abgestimmte kontrollierte Be- und Entlüftung soll einen energieeffizienten und sparsamen Betrieb gewährleisten.

Sicherheit
Brandschutz und Fluchtwege sind konzeptionell überlegt. Fluchtwegbreiten und Fluchtweglängen sind auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt. Für die Zimmergeschosse sowie für die großen zusammenhängenden Raumzonen sind als Brandschutzsprenkelanlagen nach Schweizer Norm vorgesehen.

Zusammenfassend bedeutet Alpen 5 also Erlebnis, Bewegung und Begegnung mit der Geschichte der Natur durch Konzept, Material, Raum und Form.