Wettbewerb Feuerwache Nürnberg

Architektur: Wolfgang Ritsch
Mitarbeit Architektur: Jan Markus Ludwig, Johannes Ritsch, Andreas Bösch
Ort: Nürnberg, Deutschland
Funktion: Feuerwache
Wettbewerb: 4.Preis
Jahr: 2009

Das Planungsgebiet im westlichen Teil von Nürnberg ist durch seine markante Lage an der Ecke Maximilianstraße/Reutersbrunnenstraße charakterisiert.
Durch die unterschiedlichen Nutzungszonen beginnend im Norden mit den Pegnitzauen, im Osten mit den Gebäuden der Justizvollzugsanstalt, im Süden und Westen mit mehrgeschossigen, historischen Wohnbauten bezieht sich das neue Feuerwehrgebäude einerseits auf den Kontext und markiert andererseits eine Art Torsituation. Die Zeichenhaftigkeit der Übungsstrecken und der Sportflächen als überhöhte Dachkonstruktion trägt dieser besonderen Situation Rechnung.
Die Gebäudestruktur mit einem klaren Innenhof entwickelt sich aus den funktionellen Erfordernissen.
Mit der zeichenhaft überhöhten Dachlandschaft werden die funktionellen Anforderungen und eine gedankliche Weiterführung der Grünräume der Pegnitzauen miteinander verknüpft.

Funktionalität durch Transparenz ist die bestimmende Entwurfsidee. Die visuelle und strukturelle Durchlässigkeit des gesamten Gebäudes gewährleistet im Alarmfall Übersichtlichkeit und gute Kommunikation durch Blickkontakt. Die offenen und transparenten Zonen des Alarm- und Werkstättenbereiches werden durch klar zonierte Aufenthalts- und Schulungsräume ergänzt.
Klare horizontale und vertikale Verbindungen strukturieren das Gebäude in gut ablesbare Zonen und ermöglichen rasche Wegverbindungen durch das Gebäude in alle Richtungen. Die Einbeziehung des Übungstreppenturmes und einer Übungsstrecke sowie der Sportflächen in eine begehbare Dachlandschaft, ist als qualitativ hochwertige Trainingssituation gedacht.

Das Entwurfskonzept ist von klaren Funktionsabläufen, Sichtbeziehungen und übersichtlichen Wegeführungen bestimmt. Mit der Alarmausfahrt zur Mannertstraße und der Wachzentreale an der Ecke Mannert/Reutersbrunnenstraße entsteht eine klare Zuordnung der Alarmwege und Ausfahrten.
Zusätzlich zu den inneren Gängen sind an den Hofseiten Fluchtwegbalkone angeordnet, die schnelle Wegverbindungen gewährleisten. Mit der Anordnung der Ruheräume von RTW und NF im Zwischengeschoß über die Wachzentrale sind auch hier kurze Wege zu den Einsatzfahrzeugen gewährleistet. Die Wegführungen auf den begrünten Dächern sind sowohl Fluchtwegstrecken als auch Trainings- und Übungswege. Mit dem Hauptstiegenhaus Nordost besteht eine öffentliche Anbindung.
Die Bereiche Elektro / Nachrichtentechnik, Werkstätten, Schneiderei und Wäscherei sind jeweils über eigene Stiegenhäuser und Aufzüge untereinander verbunden.