Wettbewerb Hafen Bregenz

Architektur: Wolfgang Ritsch, Nägele Waibel, Bruno Spagolla
Mitarbeit Architektur: Dietmar Sutter
Ort: Seeanlagen 738, Bregenz, Vorarlberg, Österreich
Bauherrschaft: Hafen Bregenz GmbH
Funktion: Gewerbebauten, Öffentliche Gebäude, Außenraumgestaltung
Planungsbeginn: 2008
Baubeginn: 2009

Stadt am See
Ein Ensemble prominenter Gebäude bildet die „Skyline“ am See. Die Fläche bis zur Seekante ist öffentlicher Raum und bleibt frei von jeder Bebauung.

Weg von der Stadt zum See
In kurzen Abständen queren drei Wege die einschneidenden Barrieren Eisenbahnlinie und Hauptverkehrsstraße. Der Fußgänger wird stufenlos vom Stadtzentrum zum Hafen geführt. Die Gestaltung ist fußgängerfreundlich, ein einladender „Teppich“ aus Natursteinplatten, edel in der Wirkung.

Pergola
Schwerpunkt des neuen Hafengländes ist die Pergola, eine monolithische Großform aus Beton mit skulpturalem Charakter. Durch die Parallelstellung zu Molo und Pier fügt sich der längsgestreckte Baukörper selbstverständlich in die Geometrie der Hafenanlage ein, ohne wichtige Blickbeziehungen zu verstellen. Hohe Betonlamellen bieten Sonnenschutz, Glasfüllungen dazwischen schützen vor Regen. Der Hafenmeister erhält ein besonderes Erkerfenster mit Blick zur Hafeneinfahrt.

Hafenrestaurant
Das Hafenrestaurant wird durch einen zweiten, westlich angefügten Gebäudeflügel erweitert. Die Passagierhalle wird für die Cateringküche adaptiert. Die Gestaltungsmerkmale und Materialien des Zubaues aus den neunziger Jahren werden übernommen.

Werkstattgebäude
Innenhöfe strukturieren Werkstätten, Lager und Marina. Diese Innenhöfe können für Arbeiten im Freien und für Ladezwecke genutzt werden. Große Schiebetore ermöglichen eine fleixible Abtrennung von den öffentlichen Verkehrsflächen. Für die Beschickung der Lagerflächen im Obergeschoß sind Ladebrücken vorgesehen. Anstelle eines Lastenliftes wird ein Gabelstapler eingesetzt. Der Stahlbetonskelettbau erhält seeseitig holzverschalte Wandpaneele, zur Bahnlinie brandbeständige Stahlbetonwände. Im Obergeschoß des Marinagebäudes kann zusätzlich zum geforderten Raumprogramm ein Restaurant mit Terrasse und Seeblick eingerichtet werden.

Leuchtturm
Vier freistehende Stahlprofile RHS 200×200 mm mit einer Höhe von 30 m tragen einen quaderförmigen Glaskörper. Die Stahlprofile sind in eine Fundamentplatte eingespannt. Für Revisionsarbeiten wird die Leuchte mit einem Seilzug heruntergelassen. Bodenbeläge Der Hafenplatz wird mit einer fugenlosen, gebundenen Belagsdecke mit ockerfarbenen Zuschlagstoffen und Bindemittel aus Trass ausgeführt. Bestehende und neugepflanzte Bäume erhalten großzügige Baumscheiben mit versickerungsfähigem Kiesbelag. Die Einfassung der Baumscheiben erfolgt mit belagsbündig eingebauten Flachstahlblechen. Die bestehenden Bäume auf dem Molo erhalten asymmetrisch angeordnete, kreisrunde Baumscheiben, die Baumfelder entlang der Bahnlinie dagegen großflächige, rechteckige Kiesfelder. Straßenübergang, Abdeckung der Ufermauern, Anlegepier und Sitzstufen werden mit großformatigen Natursteinen ausgeführt. Die Schwimminseln am Ostmolo erhalten Holzdecks.

Platzmöblierung
Das Angebot der Sitzmöglichkeiten ist vielfältig: ein langer Betonblock in Sitzhöhe entlang des Fahrradweges, Baumbänke mit Holzlatten um die mächtigen Baumstämme auf dem Westmolo und frei angeordnete Blechstühle nach dem Beispiel öffentlicher Parkanlagen in Paris bei der Pergola.

Beleuchtung
Ziel des Beleuchtungskonzeptes ist es, die Einzigartigkeit des Ortes hervorzuheben. Die Inszenierung des Lichtes erfolgt über die vorhandenen Elemente wie Baumbestand und Bauwerke. Zentrale Orte werden heller, ruhige Bereiche gedämpfter ausgeleuchtet. Die hell erleuchtete Pergola bildet das Zentrum, gedämpfter ist die Lichtstimmung unter den, mit Bodenstrahlern angeleuchteten Baumkronen. Der Promenandenweg am Hafenplatz wird durch zusätzliche Mastleuchten heller ausgeleuchtet als das romantischere Westmolo. Die Sitzstufen am Wasser werden mit LED-Lichtlinien angestrahlt. Es entsteht eine einladende atmosphärevolle Lichtstimmung am Wasser.


Ausgeführtes Projekt:
Hafengebäude Bregenz